31 Juli 2010

Etwas mehr Miteinander wäre eine feine Sache ...

Gerade musste ich wieder feststellen, das wir leider in einer Gesellschaft von Egoisten leben: ich war gerade auf dem Heimweg, als ein Landwirt mit seinem Trecker und zwei Anhängern auf eine etwas unbeholfene Art den kompletten Verkehr zum Erliegen brachte, indem er mitten auf der Hauptverkehrsstraße wendete. Der Grund dafür war schnell gefunden: die Hälfte seiner Strohladung war vom Hänger gefallen und hatte sich über zwei Fahrbahnstreifen verteilt, dem Bauer war seine Not ins Gesicht geschrieben. Während ich gewendet und geparkt hatte, waren zwei Frauen und ein älterer Herr schon zur Stelle und halfen erst einmal, die ganze Ladung von der Straße auf den Seitenstreifen zu bugsieren, damit der Verkehr wieder fließen konnte. In der Zeit hielt kein einziger weiterer Wagen an, aber geguckt wurde reichlich! Manche fuhren sogar extra langsam vorbei, aber keine S** kam mal auf die Idee, auch noch mit anzupacken. Am enttäuschendsten waren zwei Arbeiter in einem heruntergekommenen Ford, die uns noch beim Vorbeifahren zuriefen "hier darf man aber kein Heu abladen", wir haben alle herzlich gelacht.
Zu viert haben wir eine komplette Ladung Stroh wieder auf den Hänger gestapelt, der Schweiß lief, die Arme juckten, aber ich persönlich bin total froh, das ich nicht zu der Fraktion gehöre, die sich das Treiben lieber durch eine Fensterglasscheibe im klimatisierten Innenraum anschauen statt mitzuhelfen! Als uns der Bauer dann noch bezahlen wollte und wir alle ablehnten, gab es den Dank für unsere Hilfe durch ein ehrlich glückliches Lächeln, das ist mir mehr Lohn als ein Schein in der Tasche.

In dem Sinne: Helfen kostet nix!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr gut, ich hatte auch schon einmal eine ähnliche situation und war auch auf der seite der hilfbereiten. Das ehrliche Danke was man bekommt tut verdammt gut und man hats dann auch gerne getan.